248 jüdische Neueinwanderer der indischen Bnei-Menasche-Gemeinde sind am heutigen Dienstag in Israel gelandet. Die ICEJ sponserte die Flugkosten von 49 von ihnen. Nach dem Ende der zweiwöchigen Quarantäne werden sie sich im nordisraelischen Nof HaGalil niederlassen, wo bereits weitere Bnei Menasche („Söhne Manasses“) leben. Die Bnei Menasche betrachten sich als Nachfahren von Israeliten, die vor rund 2.700 Jahren ins assyrische Exil gehen mussten. Sie siedelten später im Gebiet des heutigen Nordostindiens, Bangladeschs und Myanmars. 2005 wurden sie vom sephardischen Oberrabbiner Israels als Nachkommen des Stammes Manasse anerkannt. Es wird vermutet, dass es rund 10.000 Bnei Menasche gibt. 3.000 Bnei Menasche haben bereits Alijah (Einwanderung nach Israel) gemacht, rund ein Drittel von ihnen mit Unterstützung der ICEJ. „Es ist ein Segen für uns, dass sie während des Chanukka-Fests in Israel eintreffen. Es ist eine wunderbare Quelle des Lichts für uns alle“, sagte Pnina Tamano-Shata, Israels Ministerin für Alijah und Integration. Tamano-Shata plant, 2021 weitere rund 500 Bnei Menasche nach Israel zu holen.
Foto: Ministry of Aliyah, Bnei-Menasche-Juden nach der Ankunft in Tel Aviv, 15.12.2020
Bitte beten Sie für die Neueinwanderer aus Indien, dass sie sich in Israel rasch zuhause fühlen und gut integrieren können. Bitte helfen Sie uns auch, die Alijah der Bnei Menasche zu unterstützen und das jüdische Volk nach Hause zu bringen. Als Verwendungszweck bitte „Alijah und Integration“ angeben, vielen Dank!
Marokko: Beziehungen mit Israel „einzigartig“
Die israelisch-marokkanischen Beziehungen sind in der arabischen Welt „einzigartig“. Das sagte Marokkos Außenminister Nasser Bourita am Sonntag. Das nordafrikanische Königreich hatte am Donnerstag die Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit Israel angekündigt. Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump die Souveränität Marokkos über Westsahara anerkannt. Seit den 1970er Jahren erhebt Marokko Anspruch auf das Territorium an der Atlantikküste Nordwestafrikas. Die Frente Polisario, eine militärische und politische Organisation in Westsahara, will dort jedoch einen unabhängigen Staat errichten. Marokko ist das vierte arabische Land, das sich 2020 zur Aufnahme von Beziehungen mit Israel entschieden hat. Bourita erklärte, dass es sich dabei um eine „Formalisierung“ handle, denn Marokko und Israel würden seit Jahren „normale“ Beziehungen unterhalten. Dazu würden insbesondere die jüdische Gemeinde in Marokko und die rund 700.000 Israelis marokkanischer Abstammung beitragen, sagte Bourita. Israel und Marokko hatten in den 1990er Jahren Verbindungsbüros in Rabat bzw. Tel Aviv eröffnet, ließen diese jedoch 2002 nach Ausbruch der Zweiten Intifada wieder schließen. In den letzten Jahren haben die beiden Länder aber wieder inoffizielle Beziehungen aufgenommen. Zehntausende Israelis reisen jedes Jahr nach Marokko.
Freude bei den Juden Marokkos
Unter den Juden Marokkos hat die Ankündigung Freude ausgelöst. „Die ganze jüdische Gemeinde ist voller Freude“, sagte eine Jüdin in Marokko. „Es ist eine sehr starke und mutige Geste von König Mohammed VI.“ Das Abkommen werde für alle Marokkaner positive Auswirkungen haben – nicht nur für Juden, sagte sie. „Jeder spricht darüber – unsere jüdischen Kunden und unsere muslimischen Kunden“, sagte Kevin Fhal, Inhaber einer Bäckerei in Casablanca. Rund 2.000 Juden leben in dem nordafrikanischen Königreich, mehr als in jedem anderen arabischen Land. Marokko erkennt die jüdische Gemeinde als Bestandteil seiner nationalen Identität an. 1948 lebten noch rund 265.000 Juden in Marokko. Die meisten von ihnen emigrierten in den 1950er und 1960er Jahren nach Israel, Frankreich und Nordamerika.
Israel-Marokko-Abkommen: Reaktionen
Die Mehrheit der politischen Parteien in Marokko haben die Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit Israel und die Anerkennung des Anspruchs Marokkos auf Westsahara durch die USA begrüßt. Islamistische Gruppen im Land lehnten dies ab. Marokkos Nachbarland Algerien, das die Bestrebungen der Organisation Frente Polisario, einen unabhängigen Staat in Westsahara zu errichten, unterstützt, bezeichnete das Abkommen als einen Versuch, „Algerien zu destabilisieren“. „Das zionistische Gebilde möchte sich unseren Grenzen nähern“, sagte der algerische Premierminister Abdelaziz Djerad. Spanien, ehemalige Kolonialmacht in Westsahara, begrüßte das Normalisierungsabkommen zwischen Israel und Marokko, kritisierte jedoch die Anerkennung marokkanischer Souveränität in Westsahara durch die USA. Die Palästinensische Autonomiebehörde äußerte sich nicht zum Abkommen. Berichten zufolge soll Marokkos König Mohammed VI. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas am Donnerstag in einem Telefonat versichert haben, er werde die „palästinensische Sache“ weiterhin unterstützen.Die im Gazastreifen agierenden islamistischen Terrororganisationen Hamas und Islamischer Dschihad sowie der Iran bezichtigten Marokko des „Verrats“. Ägypten und Oman begrüßten das Abkommen. Saudi-Arabien äußerte sich offiziell nicht dazu, soll Marokko aber Medienberichten zufolge zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit Israel ermutigt haben. Es wird außerdem vermutet, dass Oman und Indonesien demnächst ebenfalls diplomatische Beziehungen mit Israel aufnehmen werden.
Jerusalem: Delegation aus Bahrain, VAE entzündet Chanukka-Lichter
Aktivisten und Intellektuelle aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) und Bahrain haben am Montag an der Chanukka-Feier vor der Klagemauer teilgenommen. Die Männer und Frauen aus den Golfstaaten entzündeten gemeinsam mit den beiden Oberrabbinern Israels den Chanukka-Leuchter. „Es ist ein Chanukka-Wunder, die Delegation aus den VAE und Bahrain hier mit uns bei der Entzündung der Chanukka-Lichter zu sehen“ sagte Schmuel Rabinowitsch, Rabbiner der Klagemauer. „Wer hätte gedacht, dass uns Frieden auf solch wunderbare Weise widerfahren würde?“ (Sehen Sie hier ein Video der Zeremonie auf Twitter). Am Donnerstag begingen Juden und Araber in Dubai den ersten Abend des Chanukka-Fests. Dabei wurde die erste öffentliche Chanukkia in den VAE entzündet und der Burj Khalifa, das höchste Gebäude der Welt, mit Lichtinstallationen angestrahlt.
Israel und Bhutan nehmen Beziehungen auf
Israel und Bhutan haben diplomatische Beziehungen aufgenommen. Am Samstag unterzeichneten die Botschafter der beiden Länder in Indien ein entsprechendes Abkommen. Das buddhistische Königreich, das im Himalaya liegt und an Indien und Tibet grenzt, unterhält diplomatische Beziehungen zu lediglich 50 Nationen weltweit, seit dem 25. November 2020 auch zu Deutschland. Erst in den 1970er Jahren begann Bhutan mit der Lockerung seiner jahrhundertelangen Abschottungspolitik. Ron Malka, Israels Botschafter in Indien, erklärte, Bhutan sei „beeindruckt von Israels Fähigkeiten“ und sehe den jüdischen Staat „auf den Gebieten der Technologie und Innovation als führend“. Israel berate Bhutan bereits in Fragen der Wasser- und Landwirtschaft und der Bildung, sagte Malka. Israels Außenminister Gabi Aschkenasi bezeichnete das Abkommen als einen „weiteren Meilenstein auf dem Weg zur Vertiefung der Beziehungen Israels in Asien“. Er lud KönigJigme Khesar Namgyel Wangchuck nach Jerusalem ein, zum „ersten Staatsbesuch dieser Art“.
Kentucky: Verletzter bei Anschlag während Chanukka-Feier
Bei einem antisemitischen Anschlag im US-amerikanischen Lexington (Kentucky) am Samstag ist ein Mensch leicht verletzt worden. Ein vorbeifahrender Autofahrer hielt vor einer öffentlichen Chanukka-Feier, bei der der traditionelle Chanukka-Leuchter entzündet wurde, und beleidigte die Anwesenden mit antisemitischen Äußerungen. Anschließend ergriff er ein Mitglied der jüdischen Gemeinde, schleifte ihn mit seinem Fahrzeug mit und fuhr über sein Bein. Das Opfer erlitt leichte Verletzungen. „Ich werde nicht zulassen, dass dies uns daran hindert, unseren Glauben zu feiern und das Licht zu verbreiten – was die zentrale Botschaft von Chanukka ist“, sagte Schlomo Litvin, Rabbiner der ultraorthodoxen Chabad-Bewegung in Lexington.
Gebetsanliegen:Bitte beten Sie um Schutz und Bewahrung der jüdischen Gemeinde weltweit.
Quelle: ICEJ-Nachrichten Deutschland, vom 15. Dec 2020