Bundesaußenminister Heiko Maas hat am heutigen Donnerstag bei einem Besuch seines israelischen Amtskollegen Gabi Aschkenasi in Berlin erklärt, die Beziehungen zwischen Israel und der EU „könnten besser sein und wir wollen, dass sie besser werden.“ Dazu wolle die Bundesregierung auch ihre derzeitige EU-Ratspräsidentschaft nutzen. Außerdem setze sich die Bundesregierung für eine Verlängerung des UN-Waffenembargos gegen den Iran ein, das im Oktober ausläuft. Deutschland versuche derzeit einen Kompromiss zu erarbeiten, der sowohl für die USA als auch für China und Russland akzeptabel sei. Die Bundesregierung sei „nicht naiv“, erklärte Maas. „Wir wissen, dass der Iran eine gefährliche Rolle in der Region spielt.“ Darum sei es wichtig, am Atomabkommen festzuhalten, um zu verhindern, dass der Iran „in den Besitz von Atomwaffen kommt.“ Aschkenasi nimmt auf Einladung Maas‘ an einem Treffen der EU-Außenminister in Berlin teil. Am Vormittag besuchten die beiden das Haus der Wannsee-Konferenz.
Foto: MFA, Heiko Maas und Gabi Aschkenasi, Archivbild
Gebetsanliegen: Beten wir, dass die deutsche Bundesregierung sich während ihrer EU-Ratspräsidentschaft und als derzeit nicht-ständiges Mitglied im UN-Sicherheitsrat verstärkt für Israel einsetzt. Bitten wir, dass Deutschland in Europa und bei den UN wirkungsvolle Maßnahmen gegen die Aggressionen des Iran vorantreibt. Lasst uns auch für eine Verbesserung der Beziehungen zwischen Israel und der EU beten.
Türkei verleiht Hamas-Führern Staatsangehörigkeit
Die Türkei soll hochrangigen Funktionären der islamistischen Terrororganisation Hamas die türkische Staatsangehörigkeit verliehen haben. Das bestätigte Roi Gilad, israelischer Diplomat und Geschäftsträger der israelischen Botschaft in Ankara am Mittwoch. Die englische Zeitung The Telegraph hatte Mitte August berichtet, sieben Hamas-Führer, die in der Türkei leben und verdächtigt werden, Terroranschläge zu finanzieren und zu organisieren, hätten bereits türkische Pässe erhalten. Fünf weitere sollen in Kürze ebenfalls eingebürgert werden. Mit türkischen Pässen können die Hamas-Führer in viele Länder visumfrei einreisen. Außerdem verhandelt die türkische Regierung seit mehreren Jahren mit der EU über visumfreies Reisen. Israel befürchtet, dass der Erhalt der türkischen Staatsangehörigkeit mögliche Anschlagspläne der Hamas gegen israelische Einrichtungen in Europa erleichtern würde. Israel, die USA und die EU betrachten die Hamas als Terrororganisation. Die Türkei sieht die Hamas als eine legitime politische Bewegung und unterhält enge Beziehungen zu ihr. Ein türkischer Regierungssprecher bezeichnete den Bericht des Telegraph als „falsche Anschuldigung“ seitens einer ausländischen Regierung. Ein Hamas-Funktionär erklärte, die Organisation sei außerhalb der Palästinensergebiete nicht aktiv und sei auch nicht an Terrorismus beteiligt.
Terroranschlag in Petach Tikwa
Ein 39-jähriger ultraorthodoxer Rabbiner ist am Mittwoch bei einem Terroranschlag in der zentralisraelischen Stadt Petach Tikwa getötet worden. Ein Palästinenser (46) aus dem Westjordanland stach mehrmals mit einem Messer auf den Israeli ein. Der Vater von vier Kindern starb kurz darauf im Krankenhaus. Der Terrorist konnte verhaftet werden. Er hatte sich legal in Israel aufgehalten und war im Besitz einer Arbeitserlaubnis. Medienberichten zufolge arbeitete er bereits seit mehreren Jahren in Israel.
Gaza: Anstieg der Corona-Fälle, drei Tote
Im von der islamistischen Terrororganisation Hamas beherrschten Gazastreifen ist die Zahl der bestätigten Fälle auf 60 angestiegen. 24 von ihnen sollen an verschiedenen Orten in der Enklave aufgetreten sein. Drei Gaza-Bewohner sind am Mittwoch gestorben. Experten vermuten, dass das Virus sich bereits länger im Gazastreifen unkontrolliert verbreiten konnte, da Todesfälle in der Regel erst wenige Wochen nach der Infektion auftreten. Bisher konnte das Coronavirus auf von der Hamas errichtete Quarantäne-Zentren beschränkt werden. Die Bevölkerung konnte mit nur geringen Einschränkungen weitgehend ihrem normalen Alltag nachgehen. Am Montag verhängte die Hamas einen 48-stündigen Lockdown, nachdem erstmals Fälle außerhalb der Quarantäne-Zentren bestätigt worden waren. Der Lockdown wurde inzwischen um 72 Stunden verlängert. Gaza-Bewohner berichteten von Angst und Panik seit Bekanntwerden des unkontrollierten Ausbruchs.
Gebetsanliegen: Bitte beten Sie für eine Eindämmung des Coronavirus im Gazastreifen. Beten wir für die Palästinenser, dass Gott sie bewahrt und ihnen Hoffnung und eine Zukunftsperspektive schenkt.
Israel: Anstieg an Covid-19-Opfern befürchtet, Streit um Maßnahmen
In Israel könnte die Zahl der Covid-19-bedingten Todesfälle auf bis zu monatlich 400 ansteigen. Das sagte Ronni Gamzu, Corona-Beauftragter der israelischen Regierung, am Dienstag. Seit dem 1. Juli sind mehr als 550 Israelis an oder mit dem Coronavirus gestorben. Das sind rund zwei Drittel der 877 Todesfälle seit Beginn der Krise. Das israelische Kabinett ist weiterhin uneins, welche Maßnahmen zur Eindämmung des Virus ergriffen werden sollen. Die Abstimmung über Gamzus Plan, einzelne Lockdowns auf besonders betroffene Städte und Wohngebiete zu beschränken, war vergangene Woche zum dritten Mal verschoben worden. Gamzu will damit einen landesweiten Lockdown über die hohen jüdischen Feiertage im September und Oktober vermeiden. Berichten zufolge lehnen insbesondere ultraorthodoxe Minister den Plan ab, da sie die Schließung von Synagogen in diesen Gebieten – viele von ihnen ultraorthodoxe Wohngebiete – befürchten.
Libanon: Hisbollah-Scharfschützen schießen auf Israel
Scharfschützen der schiitisch-libanesischen Terrororganisation Hisbollah haben am Dienstag auf israelische Soldaten geschossen. Es gab keine Verletzten. Israels Luftwaffe bombardierte daraufhin Stellungen der Terroristen entlang der israelisch-libanesischen Grenze. Es handelte sich um die ersten israelischen Luftschläge gegen Hisbollah-Stellungen im Libanon seit dem Libanonkrieg von 2006. Nachdem die Bevölkerung an Israels Nordgrenze angewiesen worden war, über Nacht ihre Häuser nicht zu verlassen, durfte sie am Mittwochmorgen wieder zur normalen Routine zurückkehren. Israels Premierminister Benjamin Netanjahu warnte die Terrormiliz, „Israels Schlagkraft“ nicht zu testen. „Wieder einmal gefährdet die Hisbollah den Libanon mit ihrer Aggressivität“, sagte er.
Quelle: ICEJ-Nachrichten Deutschland vom 27. August 2020